02.06.2017 Kammermusik

http://new.heimat.de/hpg/media/163336.jpgFreitag, 2. Juni, 19:00 Uhr

Nach dem meditativen Gottesdienst “Licht und Klang” um 19:00 Uhr in der Kreuzkirche spielen ab 20:00 Uhr
Claudio Corbach (Cello)
und
Christopher White (Klavier)

im Blauen Salon
(Eingang Hohenzollerndamm 130a).

Auf dem Programm stehen:
Johannes Brahms: Sonate e-moll für Violoncello und Klavier, op 38 (1. Allegro, 2. Allegretto quasi Menuetto, 3. Allegro)
Johannes Brahms: Sonate F-Dur für Violoncello und Klavier, op 99 (1. Allegro vivace, 2. Adagio affettuoso, 3. Allegro passionato, 4. Allegro molto)

Bemerkenswert an der ersten Cello-Sonate ist allein schon ihre Tonart: Werke in e-Moll sind in der Sonatenliteratur eine Seltenheit. Brahms dachte zweifellos an die e-Moll-Violinsonate KV 304 von Mozart mit ihrem ganz unverwechselbaren Charakter, vielleicht auch an die tiefe von e-Moll bei Bach, in der Matthäuspassion, der 6. Partita für Cembalo und mehreren, besonders ausdrucksstarken Kantaten. Er selbst hat nur noch einmal auf die Tonart zurückgegriffen: in der Vierten Sinfonie.

1886 am Thuner See in der Schweiz komponiert, ist des Meisters späte Antwort auf seine melancholische e-Moll-Sonate, die er als junger Komponist in Bad Münster am Stein im Nahetal komponiert hatte. War es damals der Jurist und Hobbycellist Josef Gänsbacher gewesen, dem er die Sonate dediziert hatte, so stand Brahms nun einer der großartigsten Cellisten seiner Zeit vor Augen: Robert Hausmann, Cellist im Joachim Quartett, augenscheinlich groß mit ebenso kraftvollem Klang. Da Hausmann Brahms schon lange mit den Idee eines Cellokonzerts in den Ohren gelegen hatte, glaubte sich dieser mit einer Sonate aus der Affäre ziehen zu können.

Claudio Corbach ist seit dem Jahr 2000 Mitglied des Orchesters der Deutschen Oper Berlin. Zunehmend widmete er sich auch mehr der Kammermusik. So wirkt Claudio Corbach im Orpheus-Ensemble Berlin und seit 2015 in der Kammersymphonie Berlin als Solocellist mit.

Christopher White ist seit August 2014 Solorepetitor an der Deutschen Oper Berlin. Sein operistischer Werdegang mit pianistischer wie dirigentischer Tätigkeit beinhaltet bislang Stationen wie das Opernfestival in Glyndebourne, die Oper Frankfurt und die English National Opera. Als Solist konzertierte er mit Klavierkonzerten von Beethoven, Brahms und Rachmaninow mit dem Londoner Orchestra of the City, und die Einspielung seines eigenen Arrangements von Mahlers zehnter Symphonie ist weiterhin beim Label Divine Arts erhältlich.