Aufbau des Glockenstuhls
Nach der Montage des Stahlunterbaus mussten nun die Glockenstuhlwände in sich verschraubt, auf diesen Unterbau gehoben und zu einem kompletten Glockenstuhl zusammengebaut werden.
Es waren also fünf dieser Wände, von denen jede einzelne ca. 3 Tonnen wiegt, auf eine Höhe von 2,80 m hochzuziehen und auf den vorbereiteten Stahlprofilen des Unterbaus zu montieren. Die zehn Balken, aus denen jede einzelne Glockenstuhlwand besteht, mussten mit nachziehbaren Stahlbändern miteinander verbunden werden. Dies geschah teilweise vor dem Aufsetzen auf den Stahlunterbau, teilweise danach.
Die Stuhlwände beider Glockenstühle, das 3er und das 2er Set, wurden anschließend setweise mit Querbalken untereinander verbunden.
Um die schweren Glockenstuhlwände heben zu können, waren Kettenzüge notwendig, bei denen man einen Meter an der Kette ziehen musste, um das Hebeobjekt einen Millimeter anheben zu können!
Diese Kettenzüge wurden an der Dachkonstruktion des Kirchturms verankert, die Decke der Glockenstube und deren Querträger hätten diese Gewichte nicht tragen können.
Und schon steht das 2er Set, das später die beiden kleinen Glocken tragen soll, auf dem Stahluntergerüst, allerdings immer noch gehalten von den Kettenzügen, ...
... denn es fehlen noch, wie man hier sieht, die Stahlbänder für die Verbindung der zehn einzelnen Balken jeder Wand, zusammengehalten bis jetzt nur durch Spanngurte.
Und die beiden Wände mussten ja auch noch miteinander verbunden werden.
Zwischenzeitlich brachte ein LKW weiteres Material, das man nun zumindest teilweise dringend benötigte, ...
... unter anderem die schon erwähnten Stahlbänder für die einzelnen Glockenstuhlwände.
Auch die Motoren für die Läuteantriebe stehen schon parat.
Die Montage eines Stahlbandes wird vorbereitet, ...
... so dass jeweils zwei Balken mit einem Stahlband verbunden wurden.
Diese Bänder - oder auch Laschen genannt - sind für Wartungszwecke nachziehbar.
Diese Tätigkeit verlangte schon einen gewissen körperlichen Einsatz, ...
... wie man ihn auch hier ...
... und hier sehen kann.
Hier wird die erste Stuhlwand aus dem 3er Set hochgezogen, ...
... bei der schon alle Stahlbänder vorher montiert worden sind.
Diese Stuhlwand musste jetzt von links ganz nach rechts fast bis an den schon fertigen 2er Glockenstuhl bewegt werden.
Das bedeutete die Übergabe der Stuhlwand von einem Kettenzug ...
...zum nächsten, da ja in unserer Glockenstube keine Laufschiene an der Decke vorhanden ist!
Geschafft!
Die Wand hat ihren Bestimmungsort erreicht und steht nun auf der Flanschverbreiterung des Stahlgerüsts direkt neben dem anderen, dem 2er Glockenstuhl!
Die nächste, vorletzte Glockenstuhlwand folgte auf dem Fuße.
Bevor nun die letzte Stuhlwand ihren endgültigen Platz einnehmen konnte, ...
... wurden bei ihr noch die Stahlbänder montiert ...
... und am oberen Querbalken - wie bei allen anderen Stuhlwänden auch - Haltebolzen verschraubt.